Burganlage „Wasserburg Crudenburg“ hat neue Eigentümer

- neuer Burgvogt auf "Wasserburg Krudenburg" -

Niederrhein | Hünxe | 20. Dezember 2010 |

Die vierteilige Wasserburganlage eingebettet in die schöne Ortschaft Krudenburg hat nach vielen Jahren den Besitzer gewechselt.
Das verträumte Dorf mit dem Ambiente eines historischen Fischerdorfs und seinen verwinkelten Gassen ist vielen Besuchern bekannt durch seine Auszeichnung mit einer Bronzemedaille beim Bundeswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ sowie mit der Goldmedaille beim Landeswettbewerb.

Auch die historische Burganlage mit dem alten Wehrturm dürfte vielen bekannt sein.
Die Voreigentümer lebten und betrieben die Anlage mit Pferdehaltung im ursprünglichen Sinne. Ihnen lag es sehr am Herzen Nutzung und Bestand so weitergeben zu können, dass der Charme des Anwesens erhalten bleibt.
Dr. Dirk Mackscheidt und Martina vom Hofe, Immobilienteam.de Rheinland freuen sich, dass sie diese besondere Immobilie an eine Familie vermittelt haben, welche die Tradition der Anlage ebenso fortführen wird.

Eine frohe Botschaft rechtzeitig zum Jahresende, freuen sich doch viele Hünxer über den Fortbestand „Ihrer Crudenburg“.

Quellen und Informationen

Gemeinde Hünxe | www.huenxe.de |

Burganlage Krudenburg : Die Krudenburg

Textauszug aus dem Denkmalschutz:

"Es handelt sich um ein mittelalterliche vierteilige Wasserburganlage >Schloss Krudenburg< die erstmalig 1380 schriftlich genannt wurde. Drei der vier Burgteile, deren Innenflächen sowie die umgebenen Gräben sind im wesentlichen erhalten.
An der Erhaltung, wegen des geschichtlichen und wissenschaftlichen Wertes, besteht öffentliches Interesse."

Eigener Text nach Recherche:

"Die Krudenburg" wurde erstmalig im Jahr 1380 erwähnt und war bis 1827 ein Rittersitz. Von der Burganlage und dem Schloss ist der zweigeschossige Turm erhalten geblieben. Heute befinden sich auf dem Anwesen ein Wohnhaus mit einer zu Wohnzwecken ausgebauten Scheune, eine historische Turmanlage und mehrere Gebäude zur Pferdehaltung, einer Sattelkammer, einem schön angelegten Reitplatz.

Die Gesamtanlage wie auch die Gebäude zeigen eine ursprüngliche und faszinierende Schönheit mit traditionellen Elementen, wie sie heute kaum zu finden ist.

Aus der Literatur | Quelle nicht bekannt

Zitat: "Ein kleines, verträumtes Dörfchen mit engen Gassen, alten Pflastersteinen und geschichtsträchtigen Häu­sern, ein Golddorf - so etwa könnte ein Außenstehender Krudenburg beschreiben. Doch dieses kleine Dörfchen an der Lippe gelegen, feiert bereits sein 625jähriges Jubiläum.
Crudenburg, so im Clevischen geschrieben, wird erstmalig 1363 genannt. Aufgrund seiner ur­sprünglichen Lage auf Inseln in der Lippe ist es sicherlich eine wesentlich ältere Ansiedlung als uns die Geschichte übermittelt.
Der Bau der Vogtburg der Herrn von Cleve und dessen ersten Lehnsherren von Boetzelaer führte jedoch zu umfangreichen wasserbautechnischen Verände­rungen der Flußlandschaft um Crudenburg.
Man betrieb hier nachweislich 450 Jahre Schiffahrt, stromauf die Treidelschiffahrt (Pferdzug), mit sehr flachen Kähnen, ähnlich den heute noch üblichen Aaken der Wasserbauämter, bis in die Jahrhundertwende.

Cruden­burg mit seinen winkeligen Gas­sen hat immer wieder Menschen in den Bann gezogen. Viele ha­ben schon zu Feder und Papier gegriffen, und sich über das schöne Dörfchen ausgelassen.

Wenn auch dieses Crudenburg nie zu einer größeren Ansiedlung heranwuchs, so nahm es doch als Ort an der Lippe schon früh eine Sonderstellung ein. Die hier im, engen Durchlaß zum Hafen gele­gene Schiffsmühle bedeutete ein Hindernis und Kostenaufwand für die Schiffahrt, mußte sie doch beim Passieren jedesmal verholt werden. Ein Umstand, der von den Schiffen oft beklagt wurde. Mit Beginn des 19. Jahr­hunderts wird der Versuch der größeren Schiffbarmachung ver­stärkt vorgenommen: die Schiffsmühle in Crudenburg wird 1827 für 5.500 Thaler ver­kauft und aus dem Fahrwasser beseitigt.

1827 hatte doch dieses Dorf mit seinen nicht 40 Häusern die stattliche Zahl von fünf Gaststätten und waren doch in manchen Häusern Schiffer­stuben. So waren Gastlichkeit und Wacholderwasser zu haben

Die umfangreichen Änderungen an der Lippe, ebenso das unbe­denkliche Abholzen der Wälder im unteren Lippetal nach dem 30jährigen Krieg, führten dann zu weiterer Versandung des Schiffahrtsweges Lippe und der Verlandung der Totarme, denen Berichten zufolge befuhren die Holzschiffer und Flößer diese bei Winterhochwasser bis unmit­telbar an die Wälder.

Überhaupt lebten die Crudenburger auch von man­chem Handwerklichen neben ih­rer Tätigkeit als Schiffer, Flößer, Fischer oder Ackerbauern. Ein Feuersturm zu Beginn des Jahres 1844 vernichtete dieses Dorf mit seinen mittelalterlichen Häusern bis auf wenige, dabei fielen auch die letzten noch be­wohnten Teile des Wasserschlos­ses dem roten Hahn zum Opfer. So wurden die meisten der heute als alte Häuser angesehenen erst in den Jahren 1844 bis 1845 erbaut, so auch die preußische Schule.
Dieses alte Crudenburg ist nur wenig in Bildern überlie­fert und wenn, dann nur aus un­serem Jahrhundert. Noch weni­ger existieren Abbildungen des Schlosses.
Wer nun dieses Dorf bis zur Jahrhundertwende kannte, mochte es als ein anmutiges Dorf, das sich dort als Frey­heit um das herrschaftliche Haus Crudenburg scharte, sehen. Die Crudenbur­ger selbst waren einfache Leute, die sich von ihrer Hände Arbeit und den kleinen Erträgen ihrer Gärten ernährten."


Wehrturm

Luftbild Krudenburg Gross

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Krudenburg Gross

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Luftbild Krudenburg Gross

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